Amerikanische Konferenz der Kunststoffindustrie: Ausführliche Diskussion über Werkzeugtechnologie

Doug Espinoza, TZero-Projektmanager bei RJG, erklärte, dass das Beratungsunternehmen Ingenieur- und Produktionsabteilungen bei der Entwicklung von Werkzeugen unterstützt, die auf Anhieb fehlerfrei funktionieren. Entscheidend sei dabei eine gute Vorbereitung vor Produktionsbeginn. Er empfahl dem Werkzeughersteller, den Prozess der Formteile zu dokumentieren und zu überprüfen. „Das Verständnis des Formgebungsprozesses ist die halbe Miete.“ 

Espinosa zufolge zeichnet TZero eine geordnete Planung auf, um die Kommunikation bei der Konstruktion von Spritzgussformen zu erleichtern.

Schulung und Weiterbildung sind entscheidend, und was vielen Unternehmen fehlt, ist die Kommunikation zwischen den Abteilungen. Die Ablaufdiagramme müssen detailliert sein, um Fortschritte zu verfolgen und die Zusammenarbeit zu fördern. „Dafür müssen wir zusammenarbeiten und Probleme lösen.“

TZero half bei der Entwicklung von Experimenten, um eine Reihe von Annahmen zu testen, und Espinoza sagte: „Wir werden zwei Wochen lang in der Fabrikwerkstatt arbeiten, um das Problem zu lösen.“

TZero nutzt analoge Fertigung, RJG ist von Sigmasoft, Moldex3D und AutodeskMoldflowInsight lizenziert, und Espinoza überprüft Teile- und Werkzeugkonstruktionen und sagt, dass „die Kühlung ein wichtiger Faktor ist“.

Die Messung der mechanischen Leistung ist ebenfalls sehr wichtig, wobei die Experten von TZero es vorziehen, reale Produktionsdaten und nicht nur simulierte Daten zu erhalten. Espinoza sagte: „Man kann sich nicht nur auf Maschinenspezifikationen und Eingaben verlassen, man muss tatsächliche Daten direkt an der Maschine erfassen.“

Da sich Änderungen der Harzviskosität auf die Teilequalität auswirken, schlug er vor, die Entwicklung des Kavitätsdrucks in der Form mithilfe der von RJG bereitgestellten DecoupledII- und DecoupledIII-Prozesse zu überwachen.

Heißläufer

Die Konferenz für Innovation und neue Technologien lockte 185 Teilnehmer an, und 30 von ihnen hielten Live-Präsentationen, zwei davon zum Thema Wärmeflusskontrolle.

Marcel Fenner, technischer Leiter und Präsident von Priamus Systems Technology, erklärte, dass das Auswuchten von Mehrlochformen notwendig sei, um eine ungleichmäßige Füllung zu verhindern. Zu den Ursachen der Abweichungen zählten die unterschiedlichen Positionen der thermischen Kupplung und einige andere Faktoren. „Der wichtigste Faktor ist die Veränderung der Harzviskosität.“

Priamus arbeitete mit Synventive (einem Schwesterunternehmen der Barnes Group) zusammen, um eine Technologie zur elektronischen Steuerung der Wärmekanaltemperatur zu entwickeln. Fenner sagt, dass sie die Teilelänge und das Teilegewicht der Mehrkavitätenform präzise steuert, und selbst die Serienform ist intern unausgewogen.

Eric Gerber, Ingenieur bei Sigma Plastic Services Ltd. in Swalburg, Illinois, argumentierte, dass Unterschiede in der Scherrate in thermischen Kanalsystemen die mit Viskositätsänderungen verbundene Strömungsungleichheit verursachen. Weitere Faktoren, die die Durchflussrate beeinflussen, sind die Fließstrecke, der Druck im Werkzeughohlraum und die Temperatur in der Form oder im Wärmekanalverteiler.

PaulMaguire, Präsident und CEO von Riverdale Global, Pennsylvania, sprach von einer hundertprozentigen Marktdurchdringung und erläuterte das RGInfinity-System von Riverdale, das Farbbehälter bei niedrigem Füllstand automatisch nachfüllt.

Maguire beschrieb auch ein anderes System, bei dem Kunststoffverarbeiter die Fässer und ihr eigenes Farbschema befüllen können, das er die „Home Depot-Methode“ nannte.

Spritzguss / Formpressen

Trevor Pruden, technischer Leiter und Entwicklungsleiter bei Rockhill Abbott, CT, sprach über Spritzgießen/Pressformen oder „Pressformen“ mit geringer physikalischer Spannung und gleichmäßiger innerer Spannungsverteilung im gesamten Bauteil. Dieses Verarbeitungsverfahren verhindert die Entstehung von Beschichtungsspuren, reduziert den Verzug des Bauteils und kann für verschiedene Materialien wie Thermoplaste, Pulverspritzguss und Flüssigsilikon eingesetzt werden.

Für bestimmte Bauteile ist das Pressverfahren eine gute Methode, beispielsweise für optische LED-Linsen und halbkristalline Polymere.

Dan Spohr von Bartenfield aus Turrington, Connecticut, hält es für sinnvoll, ältere Roboter durch neue zu ersetzen, die sich anhand von Spritzguss- und Werkzeugfunktionen bewegen können. Ein älterer Roboter muss beispielsweise separat feststellen, ob sich das Werkstück am Werkzeugarm befindet, es dann aus dem Werkzeug entnehmen und schließlich die Maschine abschalten. Diese Schritte dauern drei Sekunden, während der neue Roboter weniger als eine Sekunde benötigt. „Damit Spritzgussunternehmen profitabel arbeiten können, hoffe ich, dass sich die Form so kurz wie möglich öffnet.“